MUSEUM IM ZEHENTSTADEL

Scherer-Galerie und Heimatmuseum Reischenau

Die Nussermühle


In der Augsburger Straße Nr. 12 stand ehemals eine Säge- und Mahlmühle mit vier Gängen (vier Mahlsteine). Diese Mühle wird 1520 als Anwesen „beim Müller“ urkundlich erwähnt.

Tatsächlich aber bestand sie bereits im Mittelalter. Eine Augsburger Urkunde überliefert, dass Konrad von Dinkelscherben, der Bruder des Müllers, 1290 Bürger von Augsburg wurde.

Als letzter Besitzer musste Johann Nusser die Mühle im Jahr 1928 auflassen, da in den Jahren 1930-33 die Zusam ihr heutiges Flussbett erhielt, wodurch man die stete Hochwassergefahr für den Ort beseitigen wollte. Der Name „Nussermühle“ hat sich in Dinkelscherben bis auf den heutigen Tag erhalten.

Anna Stobitzer - Nussermühle Dinkelscherben

Man sieht es der gemächlich dahinströmenden Zusam nicht an, dass das Wasser von der Quelle südwestlich von Markt Wald bis zur Mündung in die Donau ein Gefälle von 230 Metern aufweist, so dass sich 32 Mühlen wie Perlen an der Zusam aufreihen konnten. Bei einer Flusslänge von 93 km trieb der Fluss im Schnitt alle 3 Kilometer ein Mühlrad an.

Die wirtschaftliche Entwicklung – vor allem nach dem 2. Weltkrieg – hat dazu geführt, dass von den 32 Mühlen sechs gänzlich verschwunden sind; 13 wurden in einen Bauernhof umgewandelt; vier Mühlen werden als Sägemühlen betrieben; zwei Mühlen erzeugen Strom und nur noch sieben Mühlen mahlen Korn, darunter die Mühlen unserer engeren Heimat: die Mühlen in Uttenhofen und in Schönebach, die Reischenaumühle, die Elmischwangmühle und die Mühle in Zusmarshausen.