MUSEUM IM ZEHENTSTADEL

Scherer-Galerie und Heimatmuseum Reischenau

Ehem. Gemeinde Fleinhausen


Wappen

Das in Rot und Silber gespaltene Wappen verweist auf die Herrschaft des Domkapitels Augsburg, die schon für das frühe 14. Jahrhundert bezeugt ist. Zu deren Herrschaft gehörte auch eine Zollstation (rote Münze). Die beiden Schwerter stehen für die Gerichtsbarkeit.

Ort

Fleinhausen darf man wohl als einen Siedlungsmittelpunkt unserer Gegend betrachten, dessen Ursprung ins 8. Jahrhundert zurückreicht. Die seit 1304 bezeugte Gerichtsbarkeit geht möglicherweise bis in die Karolingerzeit zurück. Die Zollstation lag an der Heer- und Handelsstraße von Augsburg nach Ulm, die von Biburg über Rommelsried, Agawang und Lindach nach Fleinhausen und von da über Grünenbaindt und Gabelbachergreuth nach Jettingen führte.

In einer Urkunde von Papst Coelestin II. aus dem Jahre 1143, in der Güter des Domkapitels bestätigt werden, wird erstmals der Ort als „Flinhusen“ (Haus auf angeschwemmtem Land) genannt. Nach und nach erwarb das Domkapitel auch die restlichen Güter im Ort, darunter 1438 die Taferne und die Zollstätte. Das Dorf wurde dem Pflegamt Dinkelscherben unterstellt und verblieb dort bis zur Säkularisation 1803. Seit der Gebietsreform 1978 gehört der Ort zum Markt Dinkelscherben.

 

Kirche St. Nikolaus

Es ist anzunehmen, dass Fleinhausen bereits im 8./9. Jahrhundert eine Mutterkirche erhalten hat, die für ein großes Gebiet auf der Westseite der Zusam zuständig war. Sie gehört zu den wenigen Kirchen im Landkreis, bei denen sich der spätgotische Baukörper erhaltenen hat.

Den Innenraum beherrscht ein mächtiges Kruzifix aus dem beginnenden 16. Jahrhundert, zu dem sich Ende des 17. Jahrhunderts eine rege Wallfahrtstätigkeit entwickelte. Im Zuge der Neugestaltung schuf der Glasmaler Joseph Scherer aus Ettelried die Glasfenster „St. Nikolaus“ und „St. Ulrich“. Auch die Kreuzwegstationen und die übrigen Bilder tragen die Handschrift der Kunstmaler Scherer. Die beiden Bilder der Seitenaltäre von Johann Scherer schmücken heute die Altäre in Anried.